24.10.-27.10.2024, Kulturhaus abraxas und st. Thaddäus

lab.30: Jung, innovativ, kreativ
Medienkunstszene zu Gast in Augsburg  

Markus Rom: Dial Tone Assembly
© Nikolas Fabian Kammerer

  • Internationale Medienkunstausstellung im Kulturhaus abraxas

  • Experimentelle Konzerte und Performances im Kulturhaus abraxas und in der Kirche St. Thaddäus

  • Führungen, Preise und artist talks

  • Workshops für Medienfans ab 7 Jahren

  • Über 30 überregionale und internationale Künstlerinnen und Künstler

  • Infos und Tickets ab sofort unter lab30.de

„Under construction“ – unter diesem Motto präsentiert das Augsburger Medienkunstfestival lab.30 ein faszinierendes Spektrum an zeitgenössischer Medienkunst. Vom 24. bis 27. Oktober verwandelt sich das Kulturhaus abraxas in eine Baustelle für kreative Experimente, künstlerische Ideen und technologische Innovationen. Internationale Künstlerinnen und Künstler bespielen die Räume auf vielfältige Weise und ihre interaktiven Kunstwerke laden zum Mitmachen und Nachdenken ein. Besuchende können sich außerdem über experimentelle Klangerlebnisse und ein besonderes Konzert- und Performanceprogramm freuen. Auf große und kleine Gäste warten spannende Workshops sowie exklusive Führungen und Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern.

Ein Hub der internationalen Medienkunstszene

„Nichts ist so beständig wie der Wandel. Umso wichtiger ist es, ein Augenmerkt auf die Chancen und Risiken des technologischen Fortschritts zu legen. Das lab.30 beleuchtet auf ebenso informative wie unterhaltsame Weise Möglichkeiten und Herausforderungen der technologischen Weiterentwicklung aus künstlerischer Perspektive und macht Augsburg für vier Tage zu einem Hub der internationalen Medienkunstszene“, so Jürgen K. Enninger, Referent für Kultur, Welterbe und Sport der Stadt Augsburg.

Ausstellung

Robin Baumgarten: Quantum Jungle

Die Ausstellung im Kulturhaus abraxas ist auch dieses Jahr Mittelpunkt des Festivalgeschehens und umfasst unter dem Motto „under construction“ vierzehn Exponate der internationalen Medienkunstszene. Die faszinierende Lichtinstallation „Bodhira“ von Daniel Baer zieht das Publikum im Foyer in ihren Bann und zeigt ein beeindruckendes Zusammenspiel aus Licht, Bewegung, Technik und Klang. Die große Halle befindet sich aktuell ebenfalls „under construction“: Inmitten der Baustelle des Jungen Theaters präsentiert Robin Baumgartens „please-touch“-Exponat „Quantum Jungle“, dass Quantenphysik eigentlich doch ganz einfach ist. Auf der zukünftigen Theaterbühne des Jungen Theaters wird es spirituell: Nick Förster und Lena-Maria Stupitzky sind mit „Specters of the Internet” als paranormale Ermittelnde unterwegs: Ihre Séancen führen zu versunkenen Netzwerken, inkompatiblen Zukünften und unruhigen Geistern. Emotional verträumt wird es bei Juliana und Andrey Vrady, deren „Dream Blender“ mittels künstlicher Intelligenz die Emotionen der Besuchenden in Echtzeit auf großer Leinwand sichtbar macht. Auf die Knöpfe, fertig, los: Severin Göbel-Groß wirft die Frage auf: Müssen wir die Grenze zwischen Mensch und Technik neu überdenken? Eine denkende Maschine hat auch Philipp Lehmann mit im Gepäck. Ihm geht es um Kreativität und Selbstbestimmung. Am Ende halten Besuchende ein Selbstporträt in der Hand. Adrian Ludwig nimmt das Publikum mit auf eine Zeitreise der besonderen Art: Der „Chronovisor“ ermöglicht einen Blick in die Untiefen des Vatikans. „Alea iacta est“ – Die Frage muss wohl eher lauten: Wann hören die Würfel auf zu fallen und liegen sie richtig? Die Arbeit von Juan Luque steht nie still, oder doch? Bei „Speak loud – be hurt“ von Aaron Rahe heißt es: Ausprobieren erlaubt! Geboten wird eine Kiste, die applaudiert – egal, was man tut. Gerettet aus den Büros der 90er Jahre lädt die interaktive Installation „Dial Tone Assembly“ von Markus Rom auf eine nostalgische Klangreise ein.

Jiyun Park: Growling
© Adriana Vančová Petrohradská Kolektiv

Den Dachboden verwandelt Jiyun Park mit ihrer Klanginstallation „Growling“ in einen besonderen Ort und entführt das Publikum in die Welt der Tiere. Passend dazu verbindet die Installation „Stromblüte“ von Fabian Schwarze Artenschutz mit Elektronik und lässt dabei ein wunderschönes, klingendes Blumenmeer entstehen. Lotta Stöver ist ebenso inspiriert von der Schönheit der Natur, scannt Gäste mit einem speziellen Körperscanner ab und findet deren 3D-Silhouette in Höhenlinien verschiedener Bergketten dieser Welt. Der Ballettsaal wird von einer Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes eingenommen, in Lea Walloschkes „YACHT_ONE“ blasen zahlreiche Ventilatoren große Plastikfolien auf und füllen den Raum.

Performances

fraction: Ritual for a dying Planet
© Jakub Dolezal

Eröffnet wird das Festival mit einem ekstatischen Ritual für unseren sterbenden Planeten: An der Schnittstelle zwischen Klang und Bild kreiert Eric Raynaud a.k.a. Fraction eine bildgewaltige Performance. Nick Balmer erzeugt zeitlose Klangwellen, die durch mikrodynamische und minimalistische Formen die Tiefen der Wahrnehmung erreichen. Bei Mary Ocher trifft experimenteller Pop auf Folklore. Die Texte der selbsternannten „crisis artist“ handeln von Ungerechtigkeiten und hinterfragen Machtstrukturen. Das Trio Ekheo präsentiert mit „LEEWA - A DIGITAL CHILD“ eine besondere Soundcollage. Im Zentrum steht eine KI-generierte Stimme, doch wo kommt sie her, ist sie alt oder jung, Mann oder Frau? Christian Zemp und Elio Amberg präsentieren „kontrollør“, irgendwo zwischen musikalischer Performance und installativer Kunst. Ein Musiker spielt in einem Kubus, die erzeugten Klänge werden live verfremdet. Bei beauchamp*geissler geht es in die Tierwelt: In ihrer Klangperformance „frustrated frogs“ werden Frosch- und Grillenrufe zu musikalischen Elementen. Frustration wird hier nicht als negative Emotion, sondern als kreative Kraft in einer freigeistigen, improvisierten Komposition interpretiert. Das Augsburger Trio rund um Franziska Hauber, Christiane Kuck und Oliver Skowronek erforscht in der Live-Performance „KALEIDO SCOPE“, wie sich die Wahrnehmung durch ungewöhnliche (Tanz-) Bewegungen verändert und neue Perspektiven eröffnet. Die Bühne wird zum Spielfeld der Möglichkeiten, bei der Groß und Klein Teil des Geschehens werden können.

Als besonderer Klangraum dient auch dieses Jahr die benachbarte Kirche St. Thaddäus, mit deren Gemeinde das lab.30 eine langjährige Kooperation verbindet. Am Freitag- und Samstagabend wird dort eine besondere Klangerfahrung präsentiert: Das Duo Auvikogue aus Ulm sammelte an Orten wie Höhlen, stillgelegten Bergwerkstunneln und Gewölbekellern Umgebungsgeräusche und verarbeitete diese „Field Recordings“ zusammen mit Impulsantworten und bearbeiteten Tonmaterialien zu einer dichten Soundcollage. Mit Hilfe von Sinustönen, deren Frequenz mit unterschiedlichen Tempi stufenlos von 0 auf 500 Hz ansteigt und dann wieder auf 0 Hz abfällt, erzeugt Seiji Morimoto das Gefühl eines schwingenden Raumes, den er selbst „Breathing Room“ betitelt.

Artist talks, lab.tour und awards

Daniel Baer: Bodhira

Für alle, die noch tiefer eintauchen möchten, führt das Festivalteam an ein paar Terminen durch die Ausstellung, zeigt Highlights und beleuchtet die Themen des diesjährigen lab.30. Bei den artist talks am Samstag (Lea Walloschke, 15 Uhr, Ballettsaal) und Sonntag (Daniel Baer, 16 Uhr, Foyer) kann das Publikum die Künstlerinnen und Künstler noch besser kennenlernen: Wie ist das jeweilige Exponat entstanden? Was hat es mit dem Festivalmotto zu tun? Fragen der Besuchende sind ausdrücklich erwünscht.

Unter allen Exponaten wird von einer Fachjury der lab award (1.000 Euro) vergeben. Eine Kinderjury, bestehend aus einer 3. Klasse der Grundschule Kriegshaber, kürt dieses Jahr erneut den kids´ choice award, der mit großzügiger Unterstützung von MEHR MUSIK! und der Stabsstelle Kulturelle Bildung 500 Euro umfasst. Bis einschließlich Samstagnachmittag kann auch das Publikum für sein Lieblingsexponat abstimmen. Der Publikumspreis ist mit 500 Euro dotiert und wird von Neuland Software gestiftet.

Workshops

Die kleinen Medienkunstfans kommen zusätzlich bei zwei spannenden Workshops auf ihre Kosten. Das kids lab präsentiert Upcycling vom Feinsten: Bei „Shitty Robots“ können Kinder ab 8 Jahren Roboter aus Schrott bauen und diese anschließend beim gigantischen Roboterkampf gegeneinander antreten lassen. Tom Simonetti schlägt andere Töne an: Bei Mechatronik Musik bauen Teilnehmende ab 7 Jahren ihre eigene Rhythmus-Klang-Installation.


Wir danken der Stadtsparkasse für die großzügige Unterstützung.

Festivalpartner sind das Kulturhaus abraxas, MEHR MUSIK!, Gruppe 20, St. Thaddäus und Neuland Software, die den diesjährigen Publikumspreis spenden.


Infos zu den Tickets hier


Infos: Kulturamt, lab30@augsburg.de oder Tel. 0821 / 324-3251 sowie online auf www.lab30.de, www.facebook.com/lab30.augsburg / www.instagram.com/lab30festival